Mein onkel aus Taiwan
Dieses Buch erzählt uns die Geschichte Uie-Liang Lious und die ihres Landes. Sie kommt ursprünglich aus dem demokratischen Inselstaat Taiwan, lebt aber jetzt in Deutschland. Lange Zeit ist sie auf der Suche nach ihrer Identität. Deswegen begibt sie sich auf eine Reise in die Vergangenheit und frägt sich, warum ihr Onkel nicht bei seiner Familie gelebt hatte. Doch dafür muss sie noch weiter in ihrer Familiengeschichte zurückgehen. Ab 1895 war Taiwan eine japanische Kolonie und 1945 wurde das Land von chinesischen Truppen besetzt. Ihr Onkel und seine Freunde sind gegen das grausame Regime Chiang Kai-sheks. Sie fassen den Entschluss, die Regierung zu stürzen, um den verheerenden Missständen ein Ende zu bereiten. Sein Plan wurde nie verwirklicht; er wurde jedoch wegen eines Anschlags, mit dem er nichts zu tun hatte, inhaftiert und angeklagt. Die Foltermethoden sind unglaublich grauenvoll. Ihr Onkel aber gibt sich unbeugsam und widersetzt sich dem Regime. Er ist ein Kämpfer für die Gerechtigkeit. 38 Jahre galt das Kriegsrecht in Taiwan. Erst seit Uie-Liang Liou in Deutschland lebt, beginnt sie mit der Aufarbeitung der Geschichte ihrer Nation- und wie diese ums Überleben kämpfen muss. Der Kontakt und die Verbundenheit mit ihrer Familie, insbesondere mit ihrem Onkel, wird dadurch immer besser und inniger. Lange verschwiegene Worte werden endlich ausgesprochen. Im Jahr 2020 ist mein Onkel, 83 Jahre alt. Wenn man ihn sieht, schätzt man ihn viel jünger ein. Er ist nicht besonders groß. Aber sein Blick sagt jedem klar, was er will, und dass er niemals aufgibt... Man hat den Eindruck, als müsse sich die Autorin diese bewegende Geschichte von der Seele schreiben, um selbst wieder frei und unbeschwert atmen zu können.
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