Begegnung in Samarra

Begegnung in Samarra

Doch etwas in ihm wehrt sich gegen den sozialen Druck der guten Gesellschaft, gegen Dünkel und die Rituale der Angepaßtheit, und in einem Augenblick des Überdrusses schüttet Julian English ausgerechnet Harry Reilly, einem reichen und begüterten Mitglied der örtlichen High Society, bei einer Party einen Drink ins Gesicht. Das ist umso folgenreicher, als Reilly ein wichtiger Investor seines Autohauses ist. So banal dieser Ausbruch gewesen sein mag, es gelingt Julian English nicht mehr, die Folgen in den Griff zu bekommen. Mit "Begegnung in Samarra", seinem ersten Roman von 1934, gelang John O'Hara der literarische Durchbruch und zusammen mit "Butterfield 8" ist dieses Buch sein wichtigstes geblieben, ein Klassiker der modernen amerikanischen Literatur, ein Roman, der nun in einer neuen Übersetzung wieder auf Deutsch zugänglich ist. Die Zeitschrift "Time" zählt "Begegnung in Samarra" zu den 100 bedeutendsten Romanen der englischen Literatur des 20. Jahrhunderts. Mit seinem präzisen und zugleich unerschrockenen Stil, dem subtilen Einblick in die gesellschaftliche Maschinerie, seinem Porträt einer Kleinstadt und ihrer Intrigen, den feinfühlig gezeichneten Figuren - besonders eindrucksvoll die weiblichen - ist John O'Hara ein unvergeßlicher Roman gelungen.
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